Das St. Bruno-Werk stellte bei seiner diesjährigen Vertreterversammlung den Geschäftsbericht 2023 vor und zog eine positive Bilanz.
Die Wohnungsgenossenschaft habe trotz anhaltend schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen „sehr gut gewirtschaftet“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Dr. h.c. (UCC) Adolf Bauer. Schwerpunkt war auch 2023 wieder die Modernisierung und Instandhaltung des Gebäudebestandes sowie der Neubau von Mietwohnungen. Die Vertreterversammlung wählte Dr. Adolf Bauer erneut zum Aufsichtsrat. Im Jahr 2023 betrug der Jahresüberschuss des St. Bruno-Werks rund 5,5 Millionen Euro. Davon werden 5,3 Mio. Euro in die freie Rücklage eingestellt. Von dem Bilanzgewinn in Höhe von 284.000 Euro wird eine Dividende von 3 Prozent an die Genossenschaftsmitglieder ausbezahlt und der Rest als Vortrag in das Geschäftsjahr 2024 eingestellt. Auch die Vermögenslage ist geordnet. Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 7,5 Millionen Euro erhöht, die Eigenkapitalquote stieg mit 55,2 Prozent auf einen Höchststand. Das St. Bruno-Werk hat für das Jahr 2024 rund 10,6 Millionen Euro für die Erhaltung und Verbesserung des Wohnungsbestandes eingeplant. Für Neubauten sind rund 11 Millionen Euro vorgesehen.
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
„Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung kam 2023 ins Stocken“, berichtete Frank Hermann, geschäftsführender Vorstand der Wohnungsgenossenschaft. Die Bauinvestitionen nahmen im Jahr 2023 bundesweit um 2,1 Prozent ab. Hohe Baupreise und die spürbar gestiegenen Bauzinsen bremsten den Wohnungsbau deutlich ab. Im Jahr 2023 sind in Deutschland rund 260.000 neue Wohnungen bewilligt worden – das sind 27 Prozent weniger als 2022. „Zum ersten Mal seit 2017 bricht die Zahl der Baugenehmigungen deutlich ein“, so Frank Hermann. Damit setzt sich der bereits 2022 begonnene Abwärtstrend im Wohnungsbau verstärkt fort.
Fachkräftemangel und Materialengpässe
Das St. Bruno-Werk hat mittlerweile ebenfalls mit Fachkräftemangel zu kämpfen. „Früher betraf der Fachkräftemangel nur die Dienstleister, heute herrscht er flächendeckend in allen Branchen“, sagt Frank Hermann. Der Vorstand hat deshalb zusammen mit dem Aufsichtsrat nach intensiver Beratung einvernehmlich beschlossen, zukünftig keine Geschäftsbesorgungen und Treuhandverwaltungen für Dritte zu erbringen. Die entsprechenden Verträge wurden fristgerecht zum Ende des Jahres 2024 gekündigt.
Generalsanierung und Neubau in Würzburg am Haugerring und Neutorstraße
Die Baumaßnahme am Würzburger Haugerring/Neutorstraße wurde mit dem Neubau in der Neutorstraße 14a beendet. Im Jahr 2019 begann die Generalsanierung mit Nachverdichtung mit der Sanierung der Häuser Haugerring 11 und 12, es folgte die Fertigstellung im Bauabschnitt Ib in der Neutorstraße 13, 15 mit insgesamt 35 Wohnungen. Die fertig gebauten Wohnungen des Bauabschnitts III in der Neutorstraße 14 wurden im Frühjahr 2023 an die Mieter übergeben. Und im Jahr 2021 war parallel zu den laufenden Arbeiten bereits Spatenstich für den Neubau Neutorstraße 14a, in dem 16 neue Wohnungen entstanden sind.
Baugenehmigung und Spatenstich am Hubland
Die Baugenehmigung für den Neubau von 79 Wohnungen und einen Sozialraum am Hubland in der Marie-Juchacz-Straße 9, 11, 13, 15 erteilte die Stadt Würzburg im Frühjahr 2023. Der Spatenstich folgte am 27. Oktober 2023. Es ist geplant, dass der Rohbau der vier Häuser im Herbst 2024 stehen soll.
Würzburg Neumühle und Max-Planck-Straße 2 in Kahl a. Main
Die Generalsanierung von 36 Wohnungen in der Neumühle 8, 10, 12 und 14 ist abgeschlossen. Im Frühjahr 2023 begann die Generalsanierung von 16 Wohnungen in der Neumühle 16 und 18, die Ende des Berichtsjahres ebenfalls abgeschlossen wurden. Der geplante Neubau von 12 Wohnungen in Kahl a. Main, Landkreis Aschaffenburg, wurde aufgrund von fehlender Wirtschaftlichkeit infolge massiv gestiegener Investitionskosten sowie gestiegener Zinsen und fehlender vernünftiger Förderung weiterhin verschoben.
Digitalisierung im Unternehmen weiter voranbringen
Die Digitalisierung im Unternehmen soll weiter vorangebracht werden. Im Mieterportal sollen die Bewohner ihre wichtigen Dokumente, Nachrichten des Unternehmens und Verträge hinterlegen können und jederzeit passwortgeschützt und sicher darauf zugreifen können. Auch wichtige Schadenmeldungen können jederzeit dorthin gemeldet werden, so Frank Hermann.
St. Bruno-Werk in Zahlen
Das St. Bruno-Werk bewirtschaftete zum 31. Dezember des Berichtsjahres 2.814 Mietwohnungen, 31 gewerbliche Einheiten, 447 Garagen, 352 Tiefgaragenplätze und 800 Kfz-Abstellplätze.
Foto oben (xtrakt media / Julian Hellenschmidt): v.l. Vorstand Manfred Bätz, Vorstand Siegfried Issig, Aufsichtsrat Prof. Christian Baumgart, Aufsichtsrat Bruno Greier, Frank Hermann (geschäftsführender Vorstand), Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Dr. h.c. (UCC) Adolf Bauer, Aufsichtsrat Domkapitular em. Dr. Jürgen Lenssen und Ehrenvorsitzender Karl Stahl nach der Vertreterversammlung. Nicht auf dem Foto ist die Aufsichtsrätin Julia Knaier.